19.09.1882 in Detmold - 16.09.1942 im Ghetto Litzmannstadt/Lodz

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Max Buchholz (1846 - 1904) und Karoline Buchholz, geb. Löwenstein (1854 - 1921)
Tanten: Amalie Buchholz
Toni Dannenbaum, geb. Buchholz
Grete Buchholz
Geschwister: Arthur Buchholz
Bernhard Buchholz
Erich Buchholz (1895 - 1950)
Anna (Aenne) Heymann, geb. Buchholz
Ehefrau: Elsa Buchholz, geb. Hellwitz
Söhne: Carl Hellmut Buchholz (1921 - 1970) und Werner Buchholz (24.10.1922 in Detmold - 11.07.2019 in Poughkeepsie/USA))
Beruf: Kaufmann

 

Wohnorte: Detmold:
01.03.1903 Paulinenstr. 21
Elisabethstr. 19
15.04.1919 Lange Str. 63
01.06.1920 Paulinenstr. 21
25.06.1928 Alter Postweg 13 eigenes Haus
10.10.1931 Alter Postweg 13, später 33
26.06.1936 nach Köln-Lindenthal, Theresienstr. 75 abgemeldet
02.04.1940 Detmold, Lange Str. 16
23.08.1940 nach Köln-Lindenthal abgemeldet
Köln, Lothringer Str. 51
l. Anschrift: Köln-Lindenthal, Theresienstr. 25

 

1914 ging das Ledergeschäft von Max Buchholz in die Hände seines Sohnes Julius über. Sein Bruder Bernhard erhielt Prokura. Am 19. September 1920 heiratete Julius Buchholz Elsa Hellwitz. Zunächst wohnten sie zur Miete in der Langen Straße, bevor sie Anfang der 1920er Jahre in ihr eigenes Haus am Alten Postweg zogen. 1921 und 1922 wurden die Söhne Hellmut und Werner geboren. 1936 besuchte das Ehepaar die Schwester bzw. Schwägerin Else Heilbrunn und deren Familie in Palästina. Den festen Vorsatz, dorthin zu emigrieren, setzten sie dennoch nicht in die Tat um. Sie zogen stattdessen nach Köln, da sie hofften, in der Großstadt anonymer leben zu können. Am 11. Juli 1936 wurde der Sitz der Firma nach Köln verlegt. Das Ehepaar Buchholz lebte zunächst in einem kleinen Haus in Lindenthal (Theresienstraße 75), in das ab 1940 immer mehr jüdische Bewohnerinnen und Bewohner zwangseingewiesen wurden und sich den beengten Raum teilen mussten.

Ihre Hoffnungen auf Rettung erfüllten sich nicht. Zusammen mit seiner Frau Elsa wurde Julius Buchholz am 30. Oktober 1941 mit dem 16. Transport von Köln in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Dort kam er am 16. September 1942 um.

Elsa Buchholz wurde neueren Erkenntnissen zufolge am 30. Oktober 1944 aus dem Ghetto Litzmannstadt in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert und dort ermordet. Sie gilt als verschollen.

Werner Buchholz gelangte mit einem Kindertransport nach England, wo er 1940 interniert und nach Kanada gebracht wurde. Dort erreichte die jüdische Gemeinde Toronto seine Freilassung. Er studierte in Toronto Elektrotechnik, wurde in den USA promoviert und wurde dort als einer der renommiertesten Computerspezialisten ausgezeichnet. 1954 hatte er die US-Staatsbürgerschaft erhalten.

Seinem Bruder gelang ebenfalls eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten, wo er bereits 1970 starb.

   

QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 20 B 3260, D 27 Nr. 2689-2692, 2733, 7190, D 70 C Nr. 19, D 87 Nr. 14; NS- Dokumentationszentrum Köln; Uri Lev Ron (Israel); ZA B 1/34 Nr. 861, 1061, 1077; Arolsen Archives

WEITERE QUELLEN: Amtsblatt, 30.05.1914: HR (A 26), AG DT
Fa. Mathias Buchholz, Detmold
Übergang auf Julius Buchholz; Prokura für Bernhard Buchholz
LZ, 08.08.1919: Verlobungsanzeige Elsa Hellwitz, Julius Buchholz
LZ , 10.01.1920: Vermählungsanzeige Julius und Elsa Buchholz
LZ, 27.02.1921: Geburtsanzeige eines Sohnes durch Julius Buchholz und Frau Elsa
Staatsanzeiger, 11.07.1936 HR (A 26), AG DT
Fa. Mathias Buchholz, Detmold
"Der Sitz der Firma ist nach Köln verlegt."

 

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Portrait: BUCHHOLZ, Julius

Julius Buchholz, 1938
(StdA DT DT V 19 Nr. 175)

 

DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Julius, Elsa, Hellmuth und Werner Buchholz (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Auszug aus der Korrespondenz zu Julius Buchholz

 

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