S_Biographien
geb. 16.03.1909 in Dortmund
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Rosalie Silberberg, geb. Cohn und Isaak Silberberg |
Beruf: | Polsterer, Arbeiter |
Wohnorte: | 28.04.1922 Paderborn, Jüdisches Provinzial-Waisenhaus, Leostr. 3 06.06.1924 Willebadessen Hausberge, Hauptstr. 35 29.06.1933 Idstein/Taunus Detmold: 07.11.1933 Hermannstr. 57 bei Examus 26.01.1934 Hornsche Str. 23 bei Hesse 15.01.1935 Schülerstr. 37 bei Frevert 31.08.1935 Hornsche Str. 23 bei Hesse 06.02.1936 Karlstr. 8 04.12.1937 Hermannstr. 27 bei Hesse 03.05.1938 abgemeldet nach Hausberge a. d. Porta 35, Viktor-Lutze-Str. 35 07.06.1938 Hermannstr. 27 bei Hesse 04.11.1938 abgemeldet nach Hausberge, Viktor-Lutze-Str. 35 15.12.1941-25.03.1942 Hausberge, Viktor-Lutze-Str. 80 30.03.1942 Hausberge 01.04.1942 "von der Geheimen Staatspolizei Bielefeld abgeschoben" |
Leo Silberberg stammte aus Dortmund und wurde als Dreizehnjähriger für zwei Jahre im Jüdischen Provinzial-Waisenhaus in Paderborn untergebracht.
Er erlernte den Beruf des Polsterers. Es folgten zahlreiche Wohnungswechsel innerhalb Detmolds, aber auch wiederholte Ortswechsel nach Hausberge an der Porta.
Ein Schreiben vom 11. April 1938 von Eduard Kauders an einen Onkel Silberbergs in Köln dokumentiert dessen Bemühungen, in die USA auszuwandern. Leo Silberberg hatte sich Hilfe suchend an Kauders in dessen Funktion als einer der Leiter des Detmolder Büros der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland gewandt und angegeben, am 1. April d. J. seine Arbeit verloren zu haben und nun zu einer Tante in Amerika, deren Namen und Adresse ihm jedoch nicht bekannt waren, auswandern zu wollen.
Diese Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Während des Novemberpogroms wurde Leo Silberberg verhaftet und als sog. Aktionsjude durch die Gestapo Bielefeld in das Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 28851) eingeliefert. Am 27. Januar 1939 wurde er dort entlassen. Durch die erhaltenen Unterlagen ist nicht dokumentiert, wo sich Leo Silberberg in dem Zeitraum von seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager bis zu seiner Anmeldung wiederum in Hausberge im Dezember 1941 aufgehalten hatte. Von dort wurde er durch die Gestapo Bielefeld, wie es offiziell hieß, "abgeschoben".
Leo Silberberg wurde von Bielefeld am 31. März 1942 nach Warschau deportiert. Er gilt als verschollen.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 107 Nr. 887; StdA Porta Westfalica; Stadt Willebadessen; StdA Idstein; StdA Dortmund; StdA und KA Paderborn; Arolsen Archives
DOKUMENTE
Einwohnermeldekarte für Leo Silberberg in Paderborn (StdA und KA Paderborn S-12594)
Einwohnermeldekarte für Leo Silberberg in Porta Westfalica (Bürgerservice Stadt Porta Westfalica)
Einwohnermeldekarte für Leo Silberberg in Detmold (StdA DT MK)
Einwohnermeldekarte für Leo Silberberg 2 (StdA DT MK)
Zugangsliste des Konzentrationslagers Buchenwald, 03.01.1939 (1.1.5.1 - 5290764, ITS Digital Archive, Arolsen Archives)
Veränderungsmeldung vom 27.01.1939 des Konzentrationslagers Buchenwald (1.1.5.1 - 5278404, ITS Digital Archive, Arolsen Archives)
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04.01.1873 in Minden - 06.02.1943 im Konzentrationslager Theresienstadt
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Beruf: | Schneiderin |
Wohnorte: | Detmold: 10.10.1931 Emilienstr. 10 17.02.1939 Hofstr. 8, Diakonissenhaus 03.03.1942 Gartenstr. 6 28.07.1942 "nach Theresienstadt abgemeldet" |
Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der Vermerk "Beide Großelternteile sind volljüdisch".
1942 wurde Emilie Simon in das jüdische Altersheim in der Gartenstraße 6, einem der Detmolder sog. Judenhäuser, eingewiesen. Von dort wurde sie am 28. Juli 1942 über Bielefeld mit dem Transport Nr. XI/1 nach Theresienstadt deportiert, wo sie nur wenige Monate überlebte. Laut Todesfallanzeige des dortigen Ältestenrates war sie an Phlegmonen erkrankt.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, L 113 Nr. 849; Beit Theresienstadt; www.holocaust.cz
LITERATUR: Müller (1992), Müller (2008)
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geb. 17.12.1854 in Lechenich/Euskirchen
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Beruf: | Rentner |
Wohnorte: | Bonn, Coburger Str. 3 31.03.1932 Orbker Str. 47 bei Dr. Brandt 23.01.1936 nach Köln, Mozartstr. 30 abgemeldet |
Sein Schicksal bleibt ungeklärt, da u. a. durch Namensgleichheit Verwechslungen und Uneindeutigkeiten vorliegen. Möglicherweise kam er in Auschwitz um.
QUELLEN: StdA DT MK
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geb. 10.04.1927 in Belle b. Horn
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Albert Sondermann (geb. 04.11.1890) und Elsa Sondermann, geb. Klarenmeyer (geb. 08.01.1895) |
Schwester: | Hanna Steiner, geb. Sondermann (14.08.1923-28.09.1984) |
Beruf: | Schüler |
Wohnorte: | Belle Nr. 83/Detmold Detmold: 04.04.1940 Hornsche Str. 33 bei Hesse 01.04.1941 Gartenstr. 6 bei Flatow 01.09.1941 nach Belle/Detmold abgemeldet |
Julius Sondermann wurde Schüler der jüdischen Schule in Detmold, nachdem er aus der Volksschule Belle nach dem Novemberpogrom verwiesen worden war. Am 28. Juli 1942 wurde er zusammen mit seinen Eltern mit dem Transport Nr. XI/1 über Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde er am 29. Januar 1943 mit dem Transport Ct nach Auschwitz überstellt.
Sowohl seine Eltern als auch er wurden 1955 vom Amtsgericht Blomberg für tot erklärt. Als amtliches Todesdatum wurde der 31. März 1943 festgesetzt.
Seiner Schwester Hanna gelang es, 1939 nach Palästina zu fliehen.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 23 Blomberg Nr. 27/55, D 87 Nr. 15, D 103 Lippe Nr. 722; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 722; Beit Theresienstadt; ZA B 1/34 Nr. 844,1078
LITERATUR: Müller (1992), Müller (2008)
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geb. 30.06.1903 in Horn
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Schwester: | Ella Blumenthal, geb. Sostberg |
Nichte: | Ilse Blumenthal |
Neffe: | Gerhard Blumenthal |
Wohnorte: | Horn Detmold |
Zusammen mit ihrer Schwester und deren Kinder wurde sie am 13. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Möglicherweise wurden sie von dort nach Auschwitz überstellt.
Sie gilt als verschollen.
QUELLEN: LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141
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