geb. 09.08.1914 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Louis Flatow und Friederike (Frieda) Flatow, geb. van Geldern |
Ehefrau: | Alma Flatow, geb. Loewendorf |
Beruf: | Kaufmann |
Wohnorte: | 10.10.1931 Detmold, Lortzingstr. 3 bei den Eltern 01.12.1935 nach Hameln, Gröningerstr. 24 abgemeldet 03.01.1936 Detmold, Lortzingstr. 3 bei den Eltern 01.04.1936 nach Bielefeld, Schildescher Str. 87 abgemeldet 01.06.1936 Detmold, Lortzingstr. 3 bei den Eltern 25.02.1937 nach Nieheim/Höxter abgemeldet Nieheim, Wasserstr. 78 Detmold: 22.02.1939 Gartenstr. 6 bei den Eltern 13.02.1942 Hornsche Str. 33 30.03.1942 "nach unbekannt abgemeldet" |
In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde Max Flatow mit seiner Familie unter Beschimpfungen und Schlägen aus der Wohnung getrieben. Seine Eltern und auch er selbst wurden verhaftet. Max Flatow war vom 12. November1938 bis zum 27.1.1939 im Konzentrationslager Buchenwald in Haft (Häftlingsnummer 28662), was auch durch seine Krankenkassenunterlagen dokumentiert wird, die eine Inhaftierung vom 11. November 1938 bis Anfang Februar 1939 vermerken.
Am 26. Mai 1939 heiratete er in Nieheim Alma Loewendorf. 1939 wohnten Alma und Max Flatow zusammen mit seinen Eltern in dem "Judenhaus" in der Gartenstraße 6, wo sein Vater als Lehrer in der jüdischen Schule tätig war. Zusammen wurden sie in ein weiteres sog. Judenhaus in der Hornschen Straße 33 eingewiesen. Vom 29. März 1939 bis 20. Oktober 1939 musste Max Flatow als Hilfsarbeiter bei der Firma Hermann Schnittger Zwangsarbeit leisten. Vom 9. November 1939 bis zum 11. Juni 1940 und vom 19. Januar 1942 bis zum 25. März 1942 war er wiederum bei der Firma Schnittger als Arbeiter gemeldet.
Max Flatow wurde mit seiner Frau von Detmold am 30. März 1942 zunächts nach Bielefeld tarnsport und von dort einen Tag später in einem Viehwaggon nach Warschau deportiert.
Laut Zeugenaussage des Überlebenden Robert Levi aus Schlangen seien Max Flatow und auch Leo Samuel von dort nach Treblinka I verschleppt worden. Ihren Ehefrauen, die in das gerade errichtete Lager Treblinka II deportiert worden waren und als Wäscherinnen arbeiten mussten, sei es durch Kontakte zu einem SS-Mann gelungen, Verbindungen zu ihren Ehemännern im benachbarten Lager aufzunehmen. Das Ehepaar Samuel sei nach deren Entdeckung erschlagen worden.
Max Flatow wurde 1952 durch das Amtsgericht Höxter für tot erklärt.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 21 B Nr. 1114, D 23 Höxter Nr. 365, D 72 Staercke Nr. 18, L 80 II a Gr. XVII Tit. 1 Nr. 3 Anl., D 87 Nr. 16,L 113 Nr. 849; LATh-HStA Weimar; Beit Theresienstadt; ZA B 1/34 Nr. 855, 887; Arolsen Archives
WEITERE QUELLEN: LZ, 04.05.1924: Anzeige des L. Flatow, Detmold
"Achtung! Zahle höchste Preise für Schlachtziegen und Ziegenlämmer, sowie für alle Sorten Felle, Metalle und Lumpen"
L. Flatow, Lortzingstr. 3; Annahmestelle: Blumenstr. 4
LITERATUR: Hartmann (1998), Müller (1992), Müller (2008)
Max Flatow (Ausschnitt), o.J. (StdA DT DT V 19 Nr. 176)
DOKUMENTE
Einwohnermeldekarte von Louis, Johanna, Friederike und Max Flatow (StdA DT MK)
Mitteilung von Max Flatow an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 22.03.1939 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)