geb. 17.10.1874 in Wormditt/Braunsberg
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
1.Ehefrau(geschieden): | Johanna Flatow geb. Rosenthal (geb. 29.05.1878 in Bischofswerder) |
2.Ehefrau: | Friederike (Frieda) Flatow, geb. van Geldern |
Sohn: | Max Flatow |
Schwiegertochter: | Alma Flatow, geb. Loewendorf |
Beruf: | Buchbindermeister, Werklehrer, Gemeindediener, Kirchen [sic]- und Gemeindediener |
Wohnorte: | Detmold: 05.01.1910 Meierstr. 18 bei Harke 01.10.1910 Paulinenstr. 33 bei Karl 01.04.1911 Langesche Str. 67 bei Ernsting nicht abgem. vom Militär 23.01.1918 Lagesche Str. 67 bei Ernsting 01.09.1919 Krumme Str. 4 bei Frl. Brandi 07.04.1920 Lortzingstr. 3 Synagoge 20.12.1938 Gartenstr. 6 bei Frau Leffmann 13.02.1942 Hornsche Str. 33 |
Von 1910 bis November 1938 war Louis Flatow als Buchbinder selbstständig tätig. Seine Werkstatt befand sich - wie seine Wohnung auch, da er dort als Gemeindediener tätig war - im Gebäude der Synagoge in der Lortzingstraße. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde die Familie unter Beschimpfungen und Schlägen aus der Wohnung getrieben. Das Ehepaar Flatow wurde von der Gestapo verhaftet. Während Frieda Flatow am nächsten Morgen wieder entlassen wurde, wurde Louis Flatow in das Konzentrationslager Buchenwald als sog. Aktions-Jude (Häftlingsnummer 29065) deportiert. Nach seiner Entlassung am 21. November 1938 zog er mit seiner Frau in die Gartenstraße 6, wo er ab dem 28. Dezember 1940 als Werklehrer in der jüdischen Schule tätig war und das zu den Detmolder sog. Judenhäusern gehörte.
Am 28. Juli 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Nr. XI/1-90 über Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurden beide mit dem Transport Bq am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Weitere Quellen nennen auch das Vernichtungslager Maly Trostinec als zweiten Deportationsort.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 21 B Nr. 1114, D 20 B Nr. 4814, D 72 Staercke Nr. 18, L 80 II a Gr. XVII Tit. 1 Nr. 3 Anl., D 87 Nr. 16,L 113 Nr. 849; ThHStAW; Beit Theresienstadt; ZA B 1 /34 Nr. 793, 853, 857; Arolsen Archives
WEITERE QUELLEN: LZ, 04.05.1924: Anzeige des L. Flatow, Detmold
"Achtung! Zahle höchste Preise für Schlachtziegen und Ziegenlämmer, sowie für alle Sorten Felle, Metalle und Lumpen"
L. Flatow, Lortzingstr. 3; Annahmestelle: Blumenstr. 4
LITERATUR: Hartmann (1998), Müller (1992), Müller (2008)