02.01.1885 in Berlin

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Großvater: Herz Schiff
Eltern (nicht eindeutig dokumentiert): Elias Block und Dina Block, geb. Schiff (letzter Wohnort: Elberfeld)
oder Mutter: Jeanette Schiff (08.12.1858 oder 10.12.1858 - 01.05.1934 in Detmold), Vater unbekannt
Geschwister: Ella Block
Paula Block
Alfred Block
Beruf: Privatlehrerin

 

Wohnorte: Detmold:
08.05.1890 Freiligrathstr. 13
10.10.1931 Freiligrathstr. 13
06.02.1942 Sachsenstr. 4 bei Frl. Ries
31.03.1942 "nach unbekannt abgemeldet"

Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der Vermerk "Beide Großelternteile waren Volljuden".

 

Hedwig Block kam 1890 zu ihren Großeltern, dem Ehepaar Schiff, nach Detmold. Hier besuchte sie das Detmolder Lehrerseminar. Zum 1. April 1940 wurde Hedwig Block von der Jüdischen Kultusgemeinde Detmold als Lehrerin für die jüdische Volksschule in der Gartenstraße 6 eingestellt. Dort unterrichte sie in der Woche sieben Stunden Englisch. Ab Dezember 1941 wurden ihre Kolleginnen und Kollegen sowie die Schülerinnen und Schüler deportiert. Hedwig Block wurde im Dezember 1942 in das sog. Judenhaus in der Sachsenstraße 4 eingewiesen. Ihre Sprachkompetenzen nutzten auch die zahlreichen Ausreisewilligen aus der jüdischen Gemeinde Detmold, für die sie Briefe und Dokumente ins Englische übersetzte bzw. ins Deutsche übertrug.

Über ihr Schicksal liegen unterschiedliche Informationen vor: So ist zum einen ihre Deportation mit dem Transport Nr. XI/1 nach Theresienstadt dokumentiert, der am 1. August 1942 dort ankam. In der Liste der Eingeäscherten von Beit Theresienstadt ist ihre Einäscherung für den 17. April 1943 registriert, was vom Sonderstandesamt Bad Arolsen allerdings im Jahre 2006 als unrichtig vermerkt wurde, da dieser Auskunft eine falsche Zuordnung der Unterlagen aus Theresienstadt zugrunde liegen würde.
Zum anderen finden sich Angaben, nach denen sie am 30. März 1942 nach Warschau deportiert und anschließend nach Theresienstadt verschleppt worden sei, wo sie starb. Möglich ist ebenso, dass sie von dem Transport nach Warschau zurückgestellt und dann nach Theresienstadt deportiert wurde.

Die von ihrem Bruder Alfred initiieren Ermittlungen blieben ergebnislos.

Vom Amtsgericht Detmold wurde Hedwig Block 1952 für tot erklärt. Als offizielles Todesdatum wurde der 31. Dezember 1945 festgesetzt.

 

Ihre Schwestern Ella und Paula kamen ebenfalls in Konzentrationslagern um. Ihr Bruder Alfred konnte mit seiner Frau Julla nach England fliehen und später in die USA emigrieren.

An Hedwig Block erinnert ein Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Detmold.

   

QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 20 A Nr. 3845, D 20 B Nr. 3917, D 23 Detmold Nr. 5241, D 27 Nr. 2704, 2705, D 87 Nr. 15; Beit Theresienstadt; Andreas Ruppert (Paderborn); ZA B 1/34 Nr. 786, 837, 861; Arolsen Archives

LITERATUR: Mitschke-Buchholz (2013), Müller (1992), Müller (2008)

 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Hedwig Block (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Mitteilung von Hedwig Block an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 28.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)

 

Dokument 3

Auszug aus der Korrespondenz zu Hedwig Block

 

Dokument 4

Auszug aus der Korrespondenz zu Hedwig Block

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