geb. 22.08.1881 in Cappel bei Blomberg

 

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Jacob Paradies (24.09.1842 in Cappel - 04.12.1893 in Cappel), Viehhändler und
Fanny Paradies, geb. Hamlet (30.01.1855 in Heiden - 15.04.1935 in Detmold)
Geschwister: Helene Paradies (21.10.1878 in Cappel - 03.10.1901 in Detmold)
Aron Albert Paradies
Sella Wolff, geb. Paradies (22.08.1883 - 24.02.1926), Geschäftsinhaberin, Putzmacherin
Meta Neufeld, geb. Paradies
Julius Paradies
Ehemann von Sella Wolff: Moses (Martin) Wolff (25.06.1891 in Culm/Westpreußen - 1942 in Shanghai), Kaufmann
deren Söhne: Jacob Heinz Wolff (30.04.1920 in Detmold - 23.12.2007 in Beit Yitzak, Israel)
Seew Fritz Moritz Wolff (17.04.1923 in Herford - 13.01.1978 in Israel)
Beruf: Geschäftsinhaberin, Putzmacherin

 


Wohnorte: Detmold:
Krumme Str. 20
Lange Str. 33 (Geschäft)
10.10.1931 Krumme Str. 20
18.10.1939 Hornsche Str. 33 bei Levysohn
27.03.1942 "abgemeldet nach unbekannt"

 

Paula Paradies wuchs in Cappel bei Blomberg auf und ging auch dort zur Schule. Sie betrieb in Detmold in der Langen Straße 33 einen Hutsalon, der in den 1920er Jahren zu den renommierten Geschäften in Detmold zählte.

Bereits zu Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war sie Drangsalierungen und nicht nur wirtschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt. So musste sie spätestens 1935 ihren Betrieb aufgeben. Versuche mancher Kunden, privat auch weiterhin den Kontakt zu ihr aufrecht zu halten, wurden von der Gestapo erfolgreich unterbunden. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie daraufhin für nur kurze Zeit mit der Vertretung von Kaffee und Schokolade. Sie gehörte später zu den jüdischen Fürsorgeempfängerinnen, deren Unterstützung mit Wirkung vom 1. Juni 1939 durch den NS-Staat gestrichen wurde. Sie war sog. Pensionsmutter für einige jüdische Schülerinnen aus der Schule in der Gartenstraße 6.

Am 30. März 1942 wurde Paula Paradies von Detmold zunächst nach Bielefeld transportiert. Von dort wurden die Menschen am 31. März 1942 in Viehwaggons nach Warschau deportiert.

Paula Paradies gilt als verschollen.

   


QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18, D 87 Nr. 9,15; Jacob Wolff (Israel); ZA B 1/34 Nr. 778, 842, 847, 853, 856

WEITERE QUELLEN: LAV NRW OWL D 87 Nr. 9, LZ , 16.04.1935: Todesanzeige der Fanny Paradies, geb. Hamlet
unterzeichnet: Paula Paradies

LITERATUR: Bräuer (2000), Müller (1992), Müller (2008)



 

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Portrait: PARADIES, Pauline (Paula)

Paula Paradies (Ausschnitt), o.J. (StdA DT DT V 19 Nr. 176)

 

DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Fanny und Paula Paradies (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Mitteilung von Paula Paradies an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 29.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)

 

 

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