geb. 31.01.1928 in Brilon
Religionszugehörigkeit: |
jüdisch |
Eltern: Bruder: |
Frieda Neuwahl, geb. Blumenthal (geb. 1897) aus Gröbzig, Kreis Köthen und Albert Neuwahl (geb. 27.04.1888 in Brilon), Schneider |
Beruf: | Schülerin |
Wohnorte: | Brilon, Südstr. 10 Detmold: 12.06.1939 Krumme Str. 20 bei Paradies 16.10.1939 Sachsenstr. 25 bei Herzberg 10.01.1942 Hornsche Str. 33 24.04.1942 nach Brilon, Südstr. 10 abgemeldet |
Hannelore Neuwahl besuchte zusammen mit ihrem Bruder Julius Neuwahl drei Jahre lang die jüdische Schule in Detmold, nachdem sie nach dem Novemberpogrom die Schule in Brilon verlassen mussten. In Detmold wurden sie allerdigs bei unterschiedlichen Gasteltern untergebracht. Nach der Pogromnacht war ihr Vater verhaftet und in das Polizeigefängnis im Briloner Rathaus gebracht worden. Aufgrund eines Attestes, durch das ihm Herzbeschwerden bescheinigt wurden, galt er als haftunfähig und entkam so zumindest der Haft im Konzentrationslager. Am 16. November 1938 wurde er vorläufig aus dem Polizeigefängnis mit der Auflage, seine Auswanderung zu beschleunigen, entlassen. Ob die Familie Neuwahl tatsächlich ihre Emigration betrieb, ist nicht bekannt. Am 9. Dezember 1938 mussten sie ihr Haus verkaufen, und am 13. April 1940 wurde ihnen auch ihr bis dahin verbliebenes Ackergrundstück entzogen.
Am 30. April 1942 wurde Hannelore Neuwahl im Alter von vierzehn Jahren mit ihrer Familie von Brilon über Dortmund in das Durchgangs- und Umsiedlungslager Zamosc bei Lublin deportiert. Der Transport umfasste eintausend Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Niemand von ihnen überlebte.
Hannelore Neuwahl gilt als verschollen.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 87 Nr. 15; StdA Brilon
LITERATUR: Juden in Brilon (1988), Müller (1992), Müller (2008)