03.03.1903 in Osnabrück - 24.06.1941 in der "Euthanasie-Anstalt"
der "Aktion T4" in Hadamar

Religionszu­gehörigkeit: katholisch
Eltern: Johann Heinrich Heuer, Schneidermeister und Maria Klementine Heuer, geb. Heyer
Beruf: Holz- und Steinbildhauer

 

Wohnorte: Osnabrück, Goldstr. 29
11.03.1922 Münster
05.03.1923 Kevelaer
St. Wendel
09.12.1924 Paderborn
31.07.1931 Osnabrück, Goldstr. 29
Detmold (besuchsweise)

 

Nach dem Besuch der Volksschule begann Heinrich (Heinz) Christian Heuer 1917 eine Lehre als Stein- und Holzbildhauer. Ab 1923 arbeitete er als freischaffender Künstler im norddeutschen Raum und schuf mehrere große Steinplastiken sowie Schnitzereien z.B. am Artländer Dom in Ankum. Auch im Saarland setzte er seine künstlerische Tätigkeit fort.

In Detmold war er wegen häufiger Besuche seiner hier lebenden Verwandten.

Seit Anfang der 1930er Jahre litt Heinz Heuer an einer geistigen Erkrankung, die zu einer Einweisung am 8. Januar 1932 in die Landes- Heil- und Pflegeanstalt in Osnabrück führte. Mit Wirkung des 9. Juli 1932 wurde Heinz Heuer entmündigt. Auch in der Heil- und Pflegeanstalt war er - allerdings nur zeitweise - bildhauerisch tätig. Seine Familie besuchte ihn dort regelmäßig. Durch einen seiner beiden Vormunde wurde am 9. September 1935 eine Verschlechterung seines Zustandes bestätigt. Am 22. April 1941 wurde Heinz Heuer in die Hessische Landes-Heilanstalt Eichberg im Rheingau verlegt. Die Familie wurde erst bei einem vergeblichen Besuch in der Osnabrücker Heilanstalt über seine Verlegung informiert. Der Ort seiner Verlegung wurde ihr ebenfalls vorenthalten.

Am 9. Juni 1941 wurde er in die Landesheilanstalt Hadamar verlegt. Vermutlich wurde er in der Tötungsanstalt noch an diesem Tag im Rahmen der sog. Aktion T4 durch Gas ermordet. Es wurde von offizieller Seite angegeben, für die neu angekommenen Patienten habe es keine Unterbringungsmöglichkeit gegeben.

Als offiziell ausgewiesenes Datum in der Sterbeurkunde des Sonderstandesamtes "Hadamar Mönchberg" findet sich der 24. Juni 1941. Seinem Vormund wurde durch die Landes-Heil-und Pflegeanstalt Hadamar ebenfalls am 24. Juni 1941 mitgeteilt, dass sein Pflegling, "der im Rahmen der Reichsverteidigug in unsere Anstalt verlegt wurde" infolge einer Lungenentzündung und anschließender Kreislaufschwäche "unerwartet" verstorben sei.

Im Juli 1941 erhielt seine Familie die Sterbeurkunde, auf der ebenfalls als Todesursache "Lungenentzündung und Kreislaufschwäche" angegeben wurde.

Die Angehörigen forderten die Urne an und setzten sie auf dem Osnabrücker Friedhof bei.

   

QUELLEN: Gedenkstätte Hadamar; Bundesarchiv Berlin; Niedersächsisches LAV Osnabrück; Heinrich Heuer (Detmold)

LITERATUR: "Verlegt nach Hadamar", o. O. o. J.

 

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Portrait: HEUER, Heinrich Christian

Heinrich Christian Heuer, 1921
(StdA DT DT V 19 Nr. 176)

 

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