geb. 17.09.1915 in Ovenhausen

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern:


Bruder:


Tanten und Onkel:
Rosa Dillenberg, geb. Löwenstein (geb. 29.03.1882 in Fürstenau) und Hermann Dillenberg (geb. 20.01.1884 in Ovenhausen), Viehhändler

Albert Dillenberg (18.01.1920 in Ovenhausen - 2016 in Solihull, Großbritannien), Metzger, Autohändler

Julie Dillenberg (1869-1942), Karoline Dillenberg (geb. 02.05.1873), Max Dillenberg (14.06.1890-1943), Viehhändler
Ehefrau: Margarete Dillenberg, geb. Levi
Sohn: Berl Dillenberg
Beruf: Kaufmann

 

Wohnorte:

Ovenhausen
Fürstenau Nr. 87b
Höxter, Schwertestr. 25
Siekholz 23, Schieder
01.07.1942 Detmold, Sachsenstr. 4 bei Ries
15.10.1942 Bielefeld, Lützowstr. 10

 

Ernst Dillenberg erlernte den Beruf des Kaufmanns und arbeitete in verschiedenen Städten. Am 12. November wurde er, wie auch sein Bruder Albert, nach Buchenwald verschleppt, wo er bis zum 16. Januar mit der Häftlingsnummer 28716 inhaftiert war. Er kehrte zurück und lernte Siekholz seine spätere Frau Grete Levi kennen. Mit ihr plante er im Herbst 1940 die Auswanderung nach Santo Domingo. Ihre Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit erfüllten sich jedoch nicht.
Am 24. Dezember 1940 heirateten die beiden. Ernst Dillenberg musste 1941 schwere Zwangsarbeit in Scherfede leisten. Im März 1942 wurde ihr Sohn Berl geboren. Dessen Geburt hatte offenbar die beabsichtigte Deportation der Dillenbergs nach Warschau Ende März 1942 verhindert.
Zum 1. Juli 1942 wurde die Familie  in das sog. Judenhaus in der Sachsenstraße 4 in Detmold zwangseingewiesen.  Nach etwa drei Monaten mussten sie nach Bielefeld ziehen, wo sie ab dem 15. Oktober 1942 in dem "Judenhaus" in der Lützowstraße 10 in Bielefeld leben mussten. Ernst Dillenberg musste bei einer unbekannten Firma auch dort schwere Zwangsarbeit leisten.

Am 2. März 1943 wurde er mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert, wo Ernst Dillenberg am 3. März mit der Häftlingsnummer 105077 registriert wurde. Seine Frau Grete und sein einjähriger Sohn Berl wurden vermutlich gleich nach der Ankunft für die Ermordung in der Gaskammer selektiert. Ernst Dillenberg hingegen wurde noch zur Arbeit eingeteilt. Er erkrankte mehrfach und wurde in den Häftlingkrankenbau eingeliefert. Die Krankenbaubücher des Konzentrationslagers Auschwitz III (Monowitz) verzeichnen seine dortigen Aufenthalte mit dem 6. bis 9. August 1943, 14. bis 24. August 1943, 8. bis 15. Dezember 1943, 4. bis 15. Januar 1944 und 17. bis 23. Januar 1944.
Am 23. Januar 1944 wurde Ernst Dillenberg aus dem Häftlingskrankenbau ins Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau) überstellt.

Er wurde nach dem Krieg für tot erklärt. Das amtliche Todesdatum wurde auf den 31. Dezember 1943 festgesetzt.

 

Seine Eltern wurden im Dezember 1941 nach Riga deportiert und ebenfalls für tot erklärt. Seinem Bruder Albert gelang 1939 die Flucht nach England. Dort starb er hochbetagt im Jahr 2016.

Sein Onkel Max Dillenberg war nach den Ausschreitungen des Novemberporgroms vom 12. November bis 23. Dezember 1938 in Buchenwald in Haft (Häftlingsnr. 28823). Danach musste er in der Papierfabrik in Godelheim Zwangsarbeit leisten. Zusammen mit seiner Schwester Karoline wurde er am 31. März 1942 über Bielefeld nach Warschau deportiert. Max Dillenberg wurde 1943 - möglicherweise gehörte er zu dem Stalingrad Straftransport am 2. Februar 1943 - von dort nach Auschwitz verschleppt. Über den weiteren Lebensweg von Karoline Dillenberg liegen keine Informationen vor. Beide wurde 1949 für tot erklärt.

 

   

QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 667; LATh-HStA Weimar; Arolsen Archives; Jacob Pins Gesellschaft Höxter; Archiv des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

LITERATUR: Hartmann (2022)

Zu den Familien Dillenberg aus Ovenhausen sowie Höxter und Fürstenau s. www.jacob-pins.de

 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Geburtsurkunde von Ernst Dillenberg

 

Dokument 2

Einwohnermeldekarte von Ernst, Grete und Berl Dillenberg (StdA DT MK)

 

19381013 Einziehung Pass Ernst DillenbergThmb

Schreiben der Ortspolizeibehörde Höxter zum Passantrag von Ernst Dillenberg vom 13.10.1938

 

Dokument 4

Geldkarte aus dem KZ Buchenwald von Ernst Dillenberg

 

Dokument 5

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 6

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 7

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 8

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 9

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 10

ITS-Karteikarte von Ernst Dillenberg

 

Dokument 11

Krankenrevierliste Monowitz

 

Dokument 12

Krankenrevierliste Monowitz

 

Dokument 13

Krankenrevierliste Monowitz

 

Dokument 14

Undatierter Brief von Grete und Ernst Dillenberg an Grete und Kurt Levi, vermutlich Ende 1942 oder Anfang 1943

 

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