22.09.1908 in Detmold - 11.05.1940 im Konzentrationslager Buchenwald

Religionszu­gehörigkeit: unbekannt
Eltern: Heinrich Brinkmann und Amalie Brinkmann, geb. Klütmaier
Ehefrau: Irma Luise Lina Brinkmann, geb. Wilkenloh (29.07.1913 in Heidenoldendorf)
Töchter: Inge Brinkmann (geb. 11.04.1934 in Detmold)
Gerda Brinkmann (geb. 25.06.1935 in Detmold)
Christa Brinkmann (geb. 30.03.1937 - 23.03.1938 in Detmold)
Beruf: Kraftfahrer, Schleifer, Bauhilfsarbeiter

 

Wohnorte: 16.03.1934 Detmold, Wehrenhagenstr. 29

 

1931 wurde Walter Brinkmann durch Verfügung des Stadtrates in eine öffentliche Arbeitsanstalt eingewiesen. Im Rahmen von Polizei- und Strafmaßnahmen konnte durch den Regierungspräsidenten die Einweisung in eine Arbeits- (und sog. Besserungs)anstalt angeordnet werden. Eingewiesen wurden z. B. Menschen, die als "arbeitsscheu" galten. Träger dieser Arbeitsanstalten waren Provinzialverbände und die Landesfürsorge. (S. hierzu: Hue de Grais, Hans Peters: Handbuch der Verfassung und Verwaltung, Berlin 1930.)
Am 16. März 1934 heiratete Walter Brinkmann Irma Wilkenloh. Mit ihr hatte er drei Töchter sowie einen nichtehelichen Sohn. Er galt als "Wohlfahrtsarbeiter" und hatte mehrfach die Arbeit niedergelegt, was dazu führte, dass er vom 21. bis 23. April 1938 in Detmold in sog. Schutzhaft genommen wurde. Als "strafbare Handlung" wurde "arbeitsscheu" angegeben. Seine Gegnerschaft zum NS-Regime verhinderte ein kontinuierliches Berufsleben, da er mehrfach aufgrund seiner politischen Haltung seine Arbeit verlor.

Seine kommunistische Gesinnung sowie seine Beteiligung an Zusammenstößen mit der SA führten dazu, dass Walter Brinkmann als "politisch unzuverlässig" eingestuft wurde. Am 19. Mai 1938 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald, Block 9, (Häftlingsnummer 3431) eingewiesen, wo er in die Kategorie "Schutzhaft. ASR" (Arbeitsscheu Reich) registriert wurde. Seine Ehefrau stellte vergeblich an Heinrich Himmler einen Antrag auf Freilassung.

Der Schreibstubenkarte aus Buchenwald, auf der die einzelnen Arbeitskommandos vermerkt wurden, ist zu entnehmen, dass er am 10. Mai 1940 einer Strafkompagnie zugewiesen wurde. Einen Tag später wurde er, wie es offiziell hieß, "bei einem Fluchtversuch in der Nähe von Turm 8", angeschossen. Walter Brinkmann starb infolge dieser Schussverletzung.

In einem Telegramm wurde den Angehörigen mitgeteilt, dass er am 11. Mai 1940 gestorben sei. Die Einäscherung erfolge am 14. Mai 1940 in Weimar, ein Antrag auf Übersendung der Asche sei auf eigene Kosten an die Friedhofsverwaltung zu richten. Laut Zeugenaussage wurde der Familie ein blutverschmierter Pullover (auf der sog. Effektenkarte ist die Entnahme eines Pullovers am 19. Dezember 1939 dokumentiert) aus Buchenwald zurückgeschickt. Die offizielle Todesursache wurde mit "auf der Flucht erschossen" angegeben.

Sein Tod wurde auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold durch den Vermerk "Verstorben am 11. Mai 1940 in Weimar." dokumentiert.

   

QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 22 Detmold Nr. 6169; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 301, 302; LATh-HStA Weimar; Arolsen Archives

 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Walter, Irma, Inge, Gerda und Christa Brinkmann (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Zugangsliste aus Buchenwald

 

Dokument 3

Zugangsliste aus Buchenwald

 

Dokument 4

Effektenkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 5

Schreibstubenkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 6

Brief von Walter Brinkmann aus dem KZ Buchenwald an seine Eltern, 16.6.1938

 

Dokument 7a

Geldkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 7

Geldkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 8

Auszug aus der Totenliste aus dem KZ Buchenwald

 

Dokument 9

Todesmeldung für Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 10

Todesmeldung für Walter Brinkmann im KZ Buchenwald

 

Dokument 11

Auszug aus der Korrespondenz zu Walter Brinkmann

 

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