geb. 09.02.1882 in Magdeburg

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Ehemann: David Walter Rosenbaum (02.12.1880 in Horn - 05.03.1938 in der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus, Lemgo-Brake)
Kinder: Inge-Julie Rosenbaum
Heinz Philipp Rosenbaum
Enkel: Dan Rosenbaum
Beruf: Hausfrau

 

Wohnorte: Detmold:
Emilienstr. 13
10.10.1931 Gartenstr. 17
20.10.1939 Sachsenstr. 25
15.01.1942 Hornsche Str. 33 bei Levysohn
30.03.1942 "unbekannt verzogen"

Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der Vermerk "Beide Großelternteile waren Volljuden".

 

Frieda Rosenbaum war seit dem 26. April 1914 mit Walter Rosenbaum verheiratet und hatte mit ihm die beiden Kinder Inge und Heinz. Bei ihrem Mann wurde nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er aktiv von 1914 bis 1918 gedient hatte, zunächst eine psychische Erkrankung diagnostiziert.
    Frieda Rosenbaum betrieb ab 1929 ein Lebensmittelgeschäft in der Oberen Straße 29, während ihr Mann Walter bis 1925 in der Langen Straße 60 ein Schuhhaus hatte. Später arbeitete er als Vertreter und bis 1. März 1931 als kaufmännischer Angestellter bei der Firma Neugarten & Eichmann in Detmold. Wegen einer schweren Gehirnerkrankung wurde er am 3. September 1931 aus dem Landeskrankenhaus Detmold auf Anraten seines Schwagers Felix Meyer, der selbst Arzt war, in die Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus in Lemgo-Brake eingewiesen. Seine Familie besuchte ihn dort regelmäßig und versorgte ihn mit Lebensmitteln und Kleidung. Im Lindenhaus wurde Walter Rosenbaum mit den damals üblichen Methoden behandelt, die jedoch erfolglos blieben und den Krankheitsverlauf nicht aufhalten konnten. Anfangs war er noch in der Lage  leichte Arbeiten zu verrichten, bis auch dies nicht mehr möglich war und er in der Anstalt nur noch "verwahrt" wurde. Auch dies entsprach der damals gängigen Verfahrensweise. Am 23. Februar 1938 erkrankte Walter Rosenbaum an einer Lungenentzündung und starb am 5. März 1938.
Frieda Rosenbaum wurde zusammen mit ihrem Sohn Heinz am 30. März 1942 von Detmold zunächst nach Bielefeld transportiert und von dort einen Tag später im Viehwaggon nach Warschau deportiert. Beide gelten als verschollen.

   

QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D87 Nr. 15; ZA B 1 /34 Nr. 778, 847, 856

WEITERE QUELLEN: LZ, 05.01.1920: Geburtsanzeige Inge-Julie Rosenbaum
unterzeichnet: Walter R. und Frieda, geb. Meyer

LITERATUR: Minninger (1985), Müller (1992), Müller (2008)



 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Walter, Frieda, Inge und Heinz Rosenbaum (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Mitteilung von Frieda Rosenbaum an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 16.01.1939 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)

 

 

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