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Mittwoch, 15. Oktober 2025

F_Biographien

FRANKENBERG, Edith

geb. 05.04.1903 in Leipzig

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Theodora gen. Toni Frankenberg geb. Strauß (geb. 16.04.1869 in Barmen- Elberfeld) und Abraham gen. Albert Frankenberg (geb. 11.12.1866 in Nieheim Kr. Höxter)
Geschwister: Clara Frankenberg (geb. 26.05.1896 in Leipzig)
Helene Frankenberg (geb. 02.11.1897 in Leipzig)
Fritz Frankenberg (27.03.1899 in Leipzig - 28.12.1904)
Ruth Frankenberg (geb. 11.12.1903 in Leipzig)
Kurt Hans Frankenberg (geb. 07.07.1909 in Leipzig - 14.08.1909)
Verlobter: Martin Philippsborn (geb. 18.04.1869 in Quedlinburg)
Beruf: Hausangestellte

 

Wohnorte: Leipzig, Markgrafenstr. 10 bei den Eltern
15.01.1922 Detmold, Emilienstr. 12 bei Michaelis[-Jena]
12.07.1922 nach Leipzig abgemeldet
Leipzig:
13.07.1922 Markgrafenstr. 10 bei den Eltern
10.03.1936 König-Johann-Str. 1 bei den Eltern
15.02.1939 Nordstr. 15 Israelitischer Wohltätigkeitsverein
01.05.1939 Gohliserstr. 4
15.07.1939 Grassi Str. 16
01.03.1940 Liviastr. 5 (sog. Judenhaus)
01.06.1940 Jakobstr. 7 Jüdisches Kinderheim (sog. Judenhaus)
01.07.1940 Eberhardstr. 11 (sog. Judenhaus)
01.09.1940 Michaelisstr. 3 (sog. Judenhaus)
15.02.1941 Alexanderstr. 46 (sog. Judenhaus)

 

Edith Frankenberg lebte ein halbes Jahr in Detmold, wo sie als Kochlehrling registriert war und - wie einige jüdische junge Frauen auch - im Pensionat Michaelis wohnte. Sie kehrte dann in ihre Geburtsstadt Leipzig zurück. Ihre Wohnorte seit dem Jahr 1939 fanden sich in Stadtgebieten wie dem Nordviertel, dem sog. Musikviertel (Grassistraße) oder auch dem Gohlis, die durch einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil und damit durch entsprechende antisemitische Drangsalierungen geprägt waren. Edith Frankenberg wurde in der Folgezeit in mehrere sog. Judenhäuser (Eberhard-, Jacob-, Michaelis, Livia- und Alexanderstraße) eingewiesen, von denen es in Leipzig etwa fünfzig gab. Zudem musste sie Zwangsarbeit leisten. Edith Frankenberg wurde am 21. Januar 1942 mit dem ersten Transport sächsischer Jüdinnen und Juden aus Leipzig und Dresden, der offiziell als "Arbeitseinsatz im Osten" bezeichnet wurde, nach Riga deportiert. In diesem Transport wurden über Leipzig und Dresden 785 Menschen nach Riga deportiert, 561 von ihnen kamen aus dem Gestapobezirk Leipzig.
Edith Frankenberg gilt als verschollen.

Ihre Mutter Toni emigrierte im Februar 1939 von Leipzig in die Niederlande. Dort wurde sie zunächst in Westerbork inhaftiert und am 16. November 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie drei Tage später, am 19. November 1943, ermordet.
Edith Frankenbergs Verlobter Martin Philippsborn wurde am 19. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 29. Januar 1943 nach Auschwitz überstellt. Dort wurde er ermordet.

 

QUELLEN: StdA DT MK; Jacob Pins Gesellschaft Höxter; StdA Leipzig; Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. www.archiv-buergerbewegung.de; Sächsisches Staatsarchiv Leipzig; Archiv der Israelitische Religionsgemeinde Leipzig Bestand 2/82; www.ushmm.org; Arolsen Archives;
http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_mid_420121.html

LITERATUR: Bertram, Ellen (2001)

 

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DOKUMENTE

Dokument 1

Meldeunterlagen für die Familie Frankenberg in Leipzig (Sächs. Staatsarchiv Leipzig 20031 Polizeipräsidium Leipzig PP-M 1822)

 

Dokument 2

Einwohnermeldekarte für Edith Frankenberg in Detmold (StdA DT MK)

Details
Zuletzt aktualisiert: 09. März 2021

FRANKENSTEIN, Siegwart

geb. 01.06.1887 in Detmold - 04.06.1943 im Vernichtungslager Sobibor

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Jeanette Frankenstein, geb. Heine und Bernhard Frankenstein, Kaufmann
Geschwister:




Beruf:

Martha Kerb, geb. Frankenstein (20.09.1883 in Detmold - 24.05.1965 in Los Angeles)
Käthe Alkan, geb. Frankenstein (04.08.1885 in Detmold - 12.03.1952 in London)
Lucy Nell, geb. Frankenstein (geb. 07.10.1888 in Detmold)

Kaufmann, Brotverkäufer

 

Wohnorte:

Detmold, Weinberg Str. 9
Gelsenkirchen
Bonn
Berlin; Wilmersdorfer Straße
Berlin-Tempelhof, Schulenburgring 127
Berlin-Wilmersdorf, Aschaffenburger Str. 19
1933 Amsterdam
[o. D.] Amsterdam, Maasstraat 17 hs
01.03.1938 Amsterdam, Roerstraat 9 
07.08.1939 Amsterdam, Deltastraat 9

 

Siegwart Frankenstein stammte aus Detmold. Er war mit Cylla Dynak verheiratet, mit der er eine Tochter hatte. Die Familie lebte in Berlin, die Ehe wurde jedoch geschieden. Siegwart Frankenstein verließ Deutschland am 22. November 1933 und floh nach Amsterdam. Auch seine Mutter Jeanette Frankenstein floh nach Amsterdam, wo die beiden zusammen wohnten.  Siegwart Frankenstein arbeitete nun als Brotverkäufer. Er wurde verhaftet und am 25. Mai 1943 in das "Polizeiliche Judendurchgangslager" Westerbork (Baracke 62) eingeliefert. Bis dahin hatte ihn eine Sperre vor der Deportation bewahrt, da er Mitglied des Judenrates (Joodsche Raad voor Amsterdam) war. Dieser war nicht nur in Amsterdam von der deutschen Besatzungsmacht eingerichtet worden. Vom Februar 1941 bis September 1943 sahen sich die Mitglieder des Judenrates gezwungen mit der Zentralstelle für Jüdische Auswanderung zu kooperieren und sich an der Verfolgung niederländischer und ausländischer (vorwiegend deutscher) Juden zu beteiligen. Der Judenrat versuchte vergeblich durch Freistellungen möglichst viele Jüdinnen und Juden vor der Deportation zu bewahren. Als am 26. Juni 1942 der Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam die Unterstützung  für einen „Arbeitseinsatz in Deutschland“ verlangte und der Judenrat für Transportpapiere und Vermögenserklärungen der Betroffnenen sorgen sollte, ließen sich die beiden Vorsitzenden in ihrer Verzweiflung und trotz schwerer Bedenken auf die Forderungen ein. Die ihnen gegebenen Zusagen wurden nicht eingehalten.
Siegwart Frankenstein wurde an seinem Geburtstag in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Dort starb er drei Tage später. Er wurde für tot erklärt.


   

QUELLEN: LAV NRW OWL P 3|4 Nr. 899; Herinneringscentrum Kamp Westerbork www.kampwesterbork.nl; Stadsarchief Amsterdam (Hier findet sich u. a. in den Polizeiberichten 1940-1945 eine Beschwerde vom 10.01.1941 von Siegwart Frankenstein, der den Diebstahl von 42 Broten von seinem Lastenrad meldete. Archiv 5225, Inventarnr. 6177); Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten. Entschädigungbehörde, Berlin Reg. Nr. 74.755, 263.026, 263.024, 332.707; Arolsen Archives

 

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DOKUMENTE

Dokument 1

Inhaftierungsbescheinigung für S. Frankenstein durch das Internationale Rote Kreuz, 7.4.1959 (Auszug a. d. Korrespondenzakte, 6.3.3.2-85524244-ITS Digital Archive, Arolsen Archives)

Details
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2025

FRENKEL, Ludwig

20.01.1934 in Lemgo - Oktober 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Beruf: Schüler
Eltern: Walter Frenkel(04.09.1897 - Okt. 1944) und Herta Frenkel, geb. Rosenberg (06.5.1901 - Okt. 1944)
Großeltern: Louis Frenkel und Laura Frenkel, geb. Frank
Theodor Rosenberg und Helene Rosenberg, geb. Heine
Geschwister: Helga Frenkel (12.04.1925 - Okt. 1944)
Karla Raveh, geb. Frenkel (15.05.1927 - 27.05.2017)
Uriel Frenkel (24.02.1941 - Okt. 1944)

 

Wohnorte: Lemgo, Echternstr. 70
Detmold:
08.09.1941 Gartenstr. 6 bei Flatow
13.02.1942 Hornsche Str. 33 bei Flatow
24.03.1942 nach Lemgo, Echternstr. 70, abgemeldet

 

Ludwig Frenkel besuchte - wie seine Schwester Karla - die jüdische Schule in der Gartenstraße 6 in Detmold. Am 28. Juli 1942 wurde er mit dem Transport Nr. XI/1 über Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde er am 16. Oktober 1944 mit dem Transport Er-311 nach Auschwitz verschleppt, wo er im Alter von zehn Jahren starb.

 

Er wurde für tot erklärt. Das Amtsgericht Lemgo setzte 1949 den 8. Mai 1945 als Todestag fest.

 

Ludwig Frenkels Eltern, seine Schwester Helga und sein Bruder Uriel wurden ebenfalls in Auschwitz ermordet. Laura Frenkel starb in Theresienstadt, Theodor Rosenberg kam in Oranienburg ums Leben.

Karla Raveh überlebte mehrere Konzentrationslager. Sie war Ehrenbürgerin der Stadt Lemgo und Namensgeberin der dortigen Karla-Raveh-Gesamtschule. In ihrem Elternhaus befindet sich ein Museum, in dem das Schicksal der Familie Frenkel dokumentiert wird.

Karla Raveh lebte mit ihrer Familie in Israel und starb kurz nach ihrem neunzigsten Geburtstag in ihrer Geburtsstadt Lemgo.

   

QUELLEN: StdA DT MK ; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 23 Lemgo Nr. 2050, D 87 Nr. 16; Arolsen Archives

LITERATUR: Müller (1992), Müller (2008), Raveh (1986), Scheffler (2016)

 

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Portrait: FRENKEL, Ludwig

Ludwig Frenkel, o.J.
(StdA DT DT V 19 Nr. 176)

 

DOKUMENTE

 

Dokument 1

Einwohnermeldekarte von Ludwig Frenkel (StdA DT MK)

 

Dokument 2

Auszug aus der Korrespondenz zu Ludwig Frenkel

 

Details
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2023

FROMME, Hermann

geb. 22.06.1866 in Detmold - 02.06.1942 in Halle a. d. Saale

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Rikchen Fromme, geb. Michaelis Jena und Meyer Fromme, Klempner
Ehefrau: Gertrude Fromme, geb. Michaelis (25.05.1878 in Bleicherode - 02.06.1942 in Halle a. d. Saale)
Beruf: Kaufmann

 

Wohnorte: Detmold
Halle a. d. Saale, Hindenburgstr. 34 (Wohn- und auch Geschäftsadresse, heute Magdeburger Str. 7)

 

Hermann Fromme wurde in Detmold geboren, wählte später aber Halle an der Saale als seinen Lebensmittelpunkt. Er heiratete am 5. August 1901 Gertrude Michaelis in deren Geburtsort Bleicherode. In Halle an der Saale war er laut den Adressbüchern der Stadt mindestens von 1935 bis 1938 Inhaber des Geschäftes "Hermann Fromme & Co.", wo Leinen, Wäsche und Aussteuern angeboten wurde. Dieser Betrieb wurde nach dem Novemberpogrom und der daraufhin verschärften Wirtschaftspolitik gegen Juden am 7. Januar 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Das Wohn- und Geschäftshaus von Hermann Fromme in der Hindenburgstraße wurde zu einem sog. Judenhaus erklärt.
Zusammen mit seiner Frau Gertrude wählte Hermann Fromme aufgrund der anwachsenden Entrechtung und angesichts der drohenden Deportationen den Freitod durch Leuchtgas. Allein in Halle sahen zwischen 1936 und 1942 achtzehn Jüdinnen und Juden keinen anderen Ausweg als den Suizid. Ein bereits vom 10. April 1942 datiertes Schreiben des Ehepaars Fromme, zu diesem Zeitpunkt liefen Vorbereitungen in der Stadt für eine erste Deportation, dokumentiert ihre Beweggründe: "Unsere Pflichten und Ehre und besonders unsere Rechte sind uns geraubt. So hat unser Dasein seinen Wert verloren. Halle a. d. Saale, den 10. April 1942."

Das Ehepaar Fromme wurde auf dem jüdischen Friedhof in der Dessauerstraße 24 in Halle beigesetzt. Ein Grabstein findet sich dort jedoch nicht. Ihre Namen werden auf dem Gedenkstein für die Opfer des Faschismus auf dem jüdischen Friedhof genannt.

 

QUELLEN: LAV NRW OWL P 2 Nr. 1; StdA Halle a. d. Saale; Kreisarchiv Nordhausen; Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt, Magdeburg; www.gedenkbuch.halle.de

LITERATUR: Dietzel, Kaiser (1992)

 

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DOKUMENTE

Dokument 1

Abschrift des Testaments von Ehepaar Fromme, 10.04.1942 (Archiv des Centrum Judaicum CJA, 2A2, Nr. 1193, unfol.)

 

Dokument 2

Sterbeurkunde für Hermann Fromme (StdA Halle. Nr. 1950 aus 1942)

Details
Zuletzt aktualisiert: 13. September 2023

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