21.05.1923 in Detmold - 07.12.1944 im Konzentrationslager Ravensbrück
Religionszugehörigkeit: | katholisch |
Eltern: | Erna Kleesiek, geb. Rohrberg (gest. 1960) und Albert Kleesiek (geb. 24.04.1899 in Detmold) |
Beruf: | Hausgehilfin |
Wohnorte: | Detmold, Hornsche Str. 23 bei den Eltern 18.02.1938 nach Brinkrug bei Lage abgemeldet Wissentrup bei Lage, Reichsstr. 66 08.09.1939 Detmold, Hornsche Str. 23 bei den Eltern 11.03.1940 nach Schweicheln Krs. Herford Erziehungsheim abgemeldet Laut Zuzugsmeldung vom 22.04.1940 Ummeln Nr. 81 bei Brackwede Blomberg, Schiederstr. 6 24.07.1941 Hornsche Str. 23 bei den Eltern 26.06.1942 nach Augustdorf, Schulhaus 1 abgemeldet [Vermerk:] War hier nicht wieder gemeldet. 10.09.1942 Benninghausen Arbeitsanstalt Hannover, Leonhardstr. 1 14.02.1943 Detmold, Hornsche Str. 23 bei den Eltern |
Hildegard Kleesiek gehört zu der Gruppe der als "asozial" Verfolgten. Zunächst besuchte sie die Mädchenbürgerschule in Detmold, verbrachte allerdings die letzten beiden Schuljahre in der sog. Hilfsschule. Nach ihrer Entlassung arbeitete sie in mehreren Stellen als Hausgehilfin, die sie jedoch nach kurzer Zeit wieder verließ und sich - wie es in den Berichten der staatlichen Behörden hieß - "herumtrieb" und in ihrer Lebensführung auch durch wechselnde "Männerbekanntschaften" den Vorstellungen der Machthaber nicht entsprach. 1940 wurde sie der Fürsorgeerziehung überstellt und sollte in Familien als Hausangestellte arbeiten. Diese Stellen verließ sie ebenfalls nach kurzer Zeit. Gegen sie wurde behördlicherseits der Vorwurf eines "verwerflichen Lebenswandels" erhoben. 1942 wurde sie wegen "Diebstahls und Übertretung" zu sechs Wochen Gefängnis und zwei Wochen Haft verurteilt. 1943 blieb sie einige Male ihrer Arbeitsstelle bei der Firma Hilker fern. Wegen "Arbeitsvertragsbruchs" wurde sie zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre Strafe sollte sie im Frauenjugendgefängnis in Vechta verbüßen. Auf Veranlassung der Kriminalpolizei Hannover wurde sie am 8. September 1943 in das Jugendschutz- und SS-Sonderlager Moringen überführt. Am 22. September 1943 wurde sie nach Ravensbrück (Häftlingsnummer 23301) in der Kategorie "asoz" (asozial) überstellt. Sie starb dort ein Jahr später.
In den Meldeunterlagen der Stadt findet sich der Vermerk: "Verstorben am 7. Dezember 1944 in Ravensbrück in Mecklenburg. Die Beerdigung hat in Mecklenburg stattgefunden."
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6181, D 1 BEG Nr. 660, D 23 DT Nr. 3946-3947; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 924; Arolsen Archives
LITERATUR: Müller (2008)